Was haben die wahrnehmbare Klimaveränderung in unseren Breiten und die sich abzeichnenden wirtschaftlichen Turbulenzen gemeinsam? Sie treten keineswegs überraschend auf, verstärken sich zunehmend und werden überraschend unser aller Leben ziemlich durcheinanderwirbeln. Wieso eigentlich überraschend? Hier ein Versuch, alle denkenden Menschen unserer Gesellschaft zu erreichen!
Von wegen reinigendes Sommergewitter!
Als die gute alte Welt noch in Ordnung war, entstanden verstärkt in den Hochsommerzeiten örtliche Wärmegewitter, versorgten unseren Lebensraum mit Regenwasser und klärten die bisweilen stickige heiße Luft. Allgemeines großes Durchatmen schloss sich an, als die Gewitterwolken abgezogen und der Regen nachgelassen hatte. Mittlerweile gehören heftige Gewitter mit bisweilen sintflutartigen Regen zu unserem Alltag. Und das seit dem Frühjahr und wahrscheinlich andauernd bis in den späten Herbst. Der große Unterschied ist aber nicht nur in der verlängerten Gewittersaison zu bemerken, sondern in seiner Heftigkeit. Hochwasser, vollgelaufene Keller, Baumsturz etc. werden verstärkt in den Nachrichten gemeldet. Ein nachhaltiges Durchatmen in vom Gewitter bereinigter frischer Luft fällt aus. Soweit die klimatischen Beobachtungen.
Ökonomische Sturmböen allerorten
Zum klassischen Gewitter gehört ein heftiger Sturm. Klar! Symbolisch bauen sich aber verstärkt, und von vielen unserer Bürger noch ignoriert, heftige ökonomische Sturmböen auf. Selbst die erfahrensten Ökonomen, die ständig mit Fachleuten rund um den Globus im Austausch sind, werden immer wieder von diesen plötzlich auftretenden Sturmböen überrascht. Überrascht deswegen, weil noch vor zwei Monaten von einer sich erholenden wirtschaftlichen Gesamt-Großwetterlage gesprochen wurde. Zwar ohne Euphorie, aber durchaus ohne wesentliche Einschränkungen.
Diese ökonomischen Sturmböen sind tückisch. Sie lassen sich offenbar nicht berechnen und somit nicht zuverlässig vorhersagen. Eine aufbrisende, nicht abklingende Inflation lässt die erfahrenen Wirtschaftslenker genauso wie den konsumierenden Bürger in eine Dauerangst verfallen. Tarifpartner streiten wie die Kesselflicker, nur subtiler, um zwar notwendige aber in ihrer Höhe gefährliche Lohn- und Gehaltsanpassungen. Der eiskalte scharfe Ostwind des Kremlführers rüttelt allerweil an unserem Friedensgerüst und lässt uns in Dauerangst verfallen. Über uns alle donnert der Klimawandelsturm hinweg, sodass uns Hören und Sehen vergehen. Wie vieler wetterdienstlicher Alarmsignale bedarf es eigentlich noch, dass der homo sapiens aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und dem homo oeconomicus zur Seite springt, um die anhaltendende bedrohliche Dauergewittersituation in den Griff zu nehmen?
Was arrangieren Segler angesichts anhaltender Gewitterlagen?
Seglern ist empfohlen, weitsichtig, vorausschauend, klug die Wetterlage zu peilen und im Blick zu haben. Es geht um teures Material und nicht zuletzt um Menschenleben, was auf dem Spiel steht, wenn Leichtsinn oder Übermut von aufziehenden Gefahren wie Sturm, Gewitter, Orkan, Untiefen ablenken.
Die Lotsen unserer Gesellschaft sind erfahrene Wissenschaftler. Sie kennen ihr Handwerk, ihr Metier. Die Lotsen, die ich meine, sind hoch qualifizierte Klimaspezialisten. Sie sind es, die nicht nur die Gewitter mit ihren Sturmböen voraussehen und berechnen. Sie sind es, die allen, die an einer gedeihlichen Zukunft in unserem Lande, auf unserem Kontinent, auf unserem Globus interessiert sind, zurufen: Alarmstufe „rot“. Ändert den Kurs! Sonst erleidet ihr Schiffbruch.
Problematisch ist, dass diese hochrangigen Wissenschaftler Angst einflößende Nachrichten verbreiten (müssen). „Schluss mit lustig“. Wir alle, also die Kapitäne des öffentlichen Lebens, der Wirtschaft, der Wissenschaft müssen ihren Mannschaften auf Deck ihrer Boote klarmachen, dass das erholsame, verwöhnende Sonnenbaden an Deck ein Ende hat. „Alles klar zur Sturmroutine“ muss das unmissverständliche Kommando lauten. In unserer jetzigen Situation müssen alle denkenden und Verantwortung tragenden Kapitäne dieser Welt Führung übernehmen und beweisen, wenn unser aller Boot nicht havarieren soll. Das funktioniert nur über Mut, Klarblick, Entschlossenheit, sich beim Volk durch das Verkünden von Unbequemlichkeiten ziemlich unbeliebt zu machen. Jetzt ist die Zeit für klare Ansagen!
Was kann ein jeder von uns für sich selbst mitnehmen?
Runter mit den Scheuklappen, weg mit den Ohrstöpseln, die die Botschaft verhindern, die unsere Ohren hören müssen. Wir haben insgesamt fünf vitale Sinne, die verlässlich funktionieren, sofern wir uns dieser sensiblen Seismographen wieder bewusst werden. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Jeder möge sich in seinem eigenen kleinen Kosmos überlegen, wie er seine eigene Scholle sturmsicher machen kann.
Zum Autor: Georg-W.Moeller; www.motivationscamp.de