Wir leben in einer schnelllebigen Welt, deren Veränderungsdynamik täglich zunimmt. Beständigkeit und Stabilität sind Werte, die einmal die Basis unserer Zusammenarbeit waren, heute zwar immer noch wünschenswert sind, aber mit einem „anderen“ Verständnis gelebt werden. Die Themen, die auf unser Leben einwirken, können wir häufig nicht direkt beeinflussen, das haben uns der Corona-Virus und der Krieg in der Ukraine deutlich gezeigt. Wir können nur unsere Sicht auf die Dinge und die Haltung zu diesen Krisen ändern. Ansatzpunkte diese neue Arbeitswelt als Zukunftsgestalter*in aktiv mitgestalten können, lernen Sie in dem Blogbeitrag kennen.

Zukunftsgestalter (m / w / d) gesucht

Die aktuellen Entwicklungen sind für alle Menschen auf verschiedenen Ebenen sehr fordernd. Sie stellen sowohl hinsichtlich der Schnelligkeit und der Veränderungen, als auch hinsichtlich der Themen eine massive Herausforderung dar. Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene kämpfen wir insbesondere mit der immer noch anhaltenden Corona Pandemie, mit einem Krieg mitten in Europa, den immer präsenter werdenden Einflüssen der Umweltthematik und einer spürbaren Energiekrise. Um sich in diesen Krisensituationen nicht hilflos ausgeliefert zu fühlen, scheint ein gravierendes Umdenken gerade im Kontext unseres beruflichen Alltags und unserer Arbeitswelt unausweichlich.

Neue Arbeitswelt in disruptiven Zeiten

Die Anpassungen der Arbeitswelt während der Pandemie sind für einen konstruktiven Umgang mit Veränderungen in vielen Punkten ein gutes Beispiel. Statt zu resignieren, haben viele Menschen und Unternehmen, größtenteils gemeinsam, nach Lösungen gesucht. Plötzlich war vieles möglich, was vorher undenkbar schien. Innerhalb kurzer Zeit wurden Home-Office Plätze geschaffen, Arbeitsabläufe geändert und Strukturen so geschaffen, dass eine virtuelle Zusammenarbeit möglich war. Viele Arbeitsbereiche konnten so auch in der Krisensituation aufrechterhalten bleiben.

An dieser Stelle bieten sich wertvolle Denkansätze für unsere Arbeitswelt im Neuen Normal. Jede*r einzelne kann einen Beitrag leisten, um auf Veränderungen reagieren zu können und in einer disruptiven Umwelt handlungsfähig zu bleiben.

Vier „K“ für den Start in die Zukunft

In der aktuellen Diskussion zu Future Skills erlebt das vier K-Modell der Skills des 21st Century neuen Auftrieb. Es ist zwar kein neues Modell, denn es wurde im deutschsprachigen Raum von Andreas Schleicher (OECD-Direktor Bildung und Kompetenzen) bereits auf der re:publica 2013 als zukunftsfähige Form des selbst gesteuerten Lernens postuliert, hier die Rede von Andreas Schleicher auf Youtube.

Das Modell bildet die Grundlage des OECD-Lernkompasses 2030 und ist damit ein Ausgangspunkt eines der wichtigsten Lern-Frameworks der Zukunft. Gerade im Zuge der aktuellen krisenbehafteten Situation lassen sich die vier „K“ auf den konstruktiven Umgang mit Veränderungen übertragen:

  • Kommunikation:
    Alle lernen vor allem miteinander und voneinander. Sie tauschen sich aus und lernen auf ganz verschiedenen Wegen. Dabei ist die kommunikative Kompetenz wichtig, um einen Austausch herzustellen, Handlungen aufeinander abzustimmen und voneinander zu lernen.
    Kommunikation war in der Pandemie der wichtigste Erfolgsfaktor, um eine gute Zusammenarbeit zu erhalten. Es galt, mit den Teammitgliedern im Gespräch und im Austausch bleiben. Nur auf diese Weise konnten dezentrale Arbeitsstrukturen funktionieren.
  • Kollaboration:
    Alle kooperieren und arbeiten gemeinsam an Zielen.
    Teams, die es auch in der Pandemie geschafft haben, abgestimmt und gemeinsam an Zielen zu arbeiten, waren erfolgreicher.
  • Kritisches Denken:
    Alle denken in weiteren Kategorien, hinterfragen Themen und stellen auch unbequeme Fragen.
    Erfolgreiche Teams in der Pandemie haben die bestehenden Arbeitsabläufe kritisch hinterfragt und an die Veränderungen des dezentralen Arbeitens angepasst.
  • Kreativität:
    Alle wirken in öffentlichen Diskussionen mit, suchen nach neuen Lösungsansätzen und bilden damit eine Grundlage neue Wege zu gehen.
    In vielen Unternehmen und Teams wurden in der Pandemie neue Lösungen und Wege gesucht. Viele Teams haben neue Technologien der Zusammenarbeit erstmalig eingesetzt und innerhalb dieser technischen Umgebung neue Möglichkeiten zum Austausch geschaffen. 

Kommunikation –  sich austauschen und Themen vermitteln

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Paul Watzlawick

Kommunikation nimmt eine zentrale Rolle ein. Sie ist der Ausgangspunkt im sozialen Miteinander. Kommunikation findet im Sinn von Watzlawick immer und überall statt, wo zwei Menschen zusammentreffen. Durch Kommunikation verständigen wir uns, lernen voneinander und tauschen uns aus.  Kommunikation hilft, Dinge zu verstehen. Durch Kommunikation werden Meinungen ausgetauscht, vertreten und wirkungsvoll dargestellt. Verständnis, Transparenz, und Vertrauen können entstehen und damit eine gute Grundlage für ein Miteinander auch in Krisenzeiten bilden.

Innovative Austauschformate erhöhen die Möglichkeit, genau dieses Vertrauen herzustellen. Je mehr wir über Krisen und Veränderungen wissen, desto besser können wir sie einschätzen und gemeinsam über neue Lösungswege nachdenken. Nie gab es so viele Möglichkeiten, sich zu informieren und aktiv mit zu diskutieren: Barcamps in Präsenz oder virtuell, digitale Online-Meet-Ups, Diskussionen auf Messen und anderen Veranstaltungen, usw..

Die Herausforderung der Zukunft

„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.“

Charlie Chaplin

Worum geht es in diesen aktuellen, dynamischen und disruptiven Zeiten? Am wichtigsten ist es, sich auf der Fahrt durch diese fordernde Zeit nicht auf Wegweiser zu verlassen, die eine Richtung vorgeben. Gerade im Zeitalter, in dem viele Autofahrer ohne das Navigationssystem ihres Autos keine Autofahrt mehr unternehmen, die weiter als fünf Kilometer vom Wohnort entfernt ist, keine einfache Aufgabe. Um echte „Krisenkompetenz“ zu beweisen, gilt es, auch neue und unbekannte Wege zu wählen. Dabei sind die vier Kompetenzen des 21sten Jahrhunderts gute Wegbegleiter. Kommunikation scheint hierbei der Schlüssel, um auch in den drei anderen Feldern – Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität – einen Schritt nach vorne zu machen.

Beitragsbild: Bild von Gerald Altmann auf Pixabay

Zur Autorin

Nicola Ohlenbusch hat „Talente im Blick“, und steht für neues Lernen im Business; hier geht es zu ihrer Website