Corona mit Hoffnung und Zuversicht begegnen

Die Pandemie verleitet zum Stillhalten, Schockstarre, Einmauern. Verständlich einerseits, weiß doch selbst die Wissenschaft um Corona nicht wirklich sicher, was sicher hilft. Die sicherlich gebotene Vorsicht und Umsicht von uns allen vernebelt aber möglicherweise auch den Ausblick auf Besserung, auf Bewältigung der Krise in mittelbarer Zukunft. Geduld und Zuversicht sind Tugenden, die an dieser Stelle den Weg frei machen, den Blick voraus zu klären und zu weiten. Wie?

Am Anfang steht das Vertrauen

Deutschland, Europa und die westliche Welt stehen seit über 75 Jahren Seit an Seit. Noch nie hat es trotz aller Turbulenzen in der Politik so ein funktionierendes demokratisches Gebilde in der „Jetztzeit“ gegeben, das auch in schwierigsten Situationen gewackelt hat aber nicht gescheitert ist. Grundlage, auch jetzt in der Zeit der Corona Pandemie, ist individuelles und gegenseitiges Vertrauen. Corona hat uns zugegebenermaßen an eine Vertrauensgrenze gebracht. Bemerkenswert ist aber ausdrücklich, dass es nunmehr einen Impfstoff gibt. Die Wissenschaft arbeitet zu alledem noch an einem wirksamen Medikament, das eines nicht allzu fernen Tages noch im ad-hoc Fall verabreicht werden kann. Grund genug für unser tiefes Vertrauen an bessere Tage nach der Pandemie. Was können wir, was kann jeder selbst tun, um sein Vertrauen zu stärken?

Weiterdenken, Kurs festlegen, Boot klar machen!

Einhandsegeln ist so eine Sache. Klar. Geht! Gemeinsam segeln macht aber möglicherweise mehr Freude und gibt auch mehr Sicherheit. Was hat Segeln mit unserem Verhalten in Coronazeiten zu tun? Es gibt nichts Instabileres als ein Segelboot auf offener See, ohne Takelage, Ruder, und Leute an Bord, die nicht wissen, wohin sie wollen. Für die „kabbelige“ See zu Coronazeiten brauchen wir ein Ziel. Wohin geht der Törn? Wir brauchen trotz aller sicheren  elektronischen „Bordinstrumente“ manuelle, sprich simple logische Navigationskenntnisse für alle Fälle. Wir brauchen ein solides Boot neben all dem Beifang, der einen Segeltörn behaglich sein lassen soll. Der Segelcrew ist das Weiterdenken empfohlen.
Im übertragenen Sinne sind wir gerade in der Coronaflaute. Was wird aber unseren Kurs beeinflussen, wenn  wir uns aus der Krise (Flaute ist eine Krise)  herausmanövriert haben werden? Sind wir wirklich  für alle Wetter, für alle Unwägbarkeiten gerüstet? Was können wir tun? Wir haben das Vertrauen in unsere Möglichkeiten, unsere Talente, Neigungen, unsere erworbenen Fähigkeiten. Wir können durch die Krise segeln, -irgendwie-, sind wir aber auch für die Zeit danach gerüstet? Welche besonderen Fähigkeiten müssen wir uns noch aneignen, um mit viel Vertrauen in uns kraftvoll, selbstsicher, selbstbewusst den Kurs heute schon der ungewissen Zukunft anzupassen?

Weiterbilden, neu ausrichten, fit werden

Wissenschaft lebt von ständiger Erkenntnis, dass heute schon gestern ist, sprich dass die Erkenntnisse von gestern heute veraltet sind. Wissenschaft lebt von morgen. Die erwartete Erkenntnis in der Zukunft ist der Treibstoff für die Wissenschaft, der Durst, die Neugier nach immer neuen Horizonten. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen. Auch der Spruch „Stillstand ist Rückschritt“ trifft es gut. Unsere Welt von morgen wird so anders sein, dass wir uns unserer Fähigkeiten, Neigungen, Talente immer wieder aufs Neue bewusst sein müssen, selbstbewusst und mit Vertrauen in uns an unserem eigenen Glück, unserer Zukunft, schmieden zu können. Im Bild des Hochseesegelns bedeutet dass, dass wir heute schon damit beginnen, unseren Kurs für morgen festzulegen. Weitschauend!
Es wird so sein, wie es immer war. Es wird morgen Berufe, Aufgaben nicht mehr geben, denen wir heute noch mit Selbstverständnis nachgegangen sind. Dafür wird es neue Berufe, neue Aufgaben, geben, denen wir uns stellen müssen oder können. Können insofern, als wir es in der Hand haben, mit der grauen Masse zwischen unserer aller Ohren neues Wissen zu erschließen. Wir haben es in der Hand, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, fit zu sein für neue Herausforderungen. Jeder auf seine Weise. Der eine technisch versiert, der andere kaufmännisch, der nächste wissenschaftlich. Dabei sind 180 Grad-Wendungen durchaus wahrscheinlich. Vielleicht gibt es ja für Sie die Entdeckung, eine seit langem schlummernde Idee, einen ungelebten Traum endlich anzupacken und mit ihrer neuen Energie zu speisen.

Weitermachen: mit vollen Segeln der Zukunft entgegen!

Nicht weitermachen wie bisher, sondern  weitermachen, dranbleiben, gestalten und den Traum leben. Bewusst(er) leben! Ich sehe in Corona bei aller Bedrohung, bei allem wahrgenommenen Leid eine riesige Chance für uns alle, nach einem wichtigen Umdenken und Neuorientieren eine Aufbruchstimmung zu spüren und diese auch voll in positive Energie zu wandeln. Wie war es mit unseren Vorvätern nach dem letzten verheerenden Krieg? Kopf in den Sand stecken war einfach nicht angezeigt. Da war Licht am Ende des Tunnels. Die Generation hat ihr Leben gelebt, das mit unserem nicht zu vergleichen ist, oder doch? Doch! Auch wir sind im Tunnel und sehnen uns nach Licht. Es ist sogar schon zu sehen.  Packen wir es an. Es gibt viel zu tun. Corona versetzt uns ans Ruder unseres Bootes. Wir sind Navigator und Skipper in einer Person. Wir haben es in der Hand, mit neu erworbenen Fähigkeiten, Kenntnissen aufzubrechen, mit Lust auf die Zukunft bahnbrechende neue Horizonte zu erreichen. Für 2021 und den Neuanfang alles erdenklich Gute!

Fazit: Erich Kästner hat alles in einen Satz gepackt: „Im Leben gibt es nichts Gutes, es sei denn, man tut es“

Beitragsbild: Copyright genehmigt Adobestock

Georg W. Moeller: Führungskräftecoach und Trainer

Über den Autor
Georg-W. Moeller ist Führungskräftecoach und Spezialist für Unternehmernachfolge. Seine Website: gwm coaching plus: Motivationscamp